Meins – Porträt Jolanda Henzmann

erleben | gestalten | staunen

Erleben und Leben

An der Aare das Wassers beobachten, lauschen wie es rauscht, den Sand durch die Finger rinnen lassen – staunen …

Von Stein zu Stein springen, mutig an den hängenden Ästen der Weide übers Wasser schwingen – sich wie Tarzan fühlen …

Mit dürren Ästen eine Hütte bauen, zusammen Feuer machen, Kartoffeln braten, mit Kohle in Geheimschrift auf Steine schreiben – abenteuerlich …

Den flachen Stein übers Wasser schiefern lassen, seine Hüpfer zählen und gespannt zusehen, wie er in Wasserkreisen versinkt …

Unter dem Kirschbaum liegen, die Sonnenstrahlen durch die Blätter beobachten, die sich zu Schäfchen formenden Wolken an sich vorbeiziehen lassen – vom Winde verweht …

Vom Jura das Nebelmeer bestaunen, den Sonnenaufgang hinter den Alpen am Horizont bewundern, Freiheit einatmen – wie ein Adler in die Weite fliegen …

Mit den Skiern den Berg hinunter kurven, auf den Brettern die schwingenden Bewegungen fühlen – eins sein mit der Natur …

Als Bauerntochter bin ich im solothurnischen Winznau, zwischen Aare und Kanal, aufgewachsen.

«Ich sei vom Freiheitsdrang beseelt!», meinte mein Vater, wenn ich nicht gehorchte und am Kanal spielte – oder gerade wieder die Weite suchte …

Später durfte ich viele Erlebnisse meiner Kindheit an der Aare und am Jurasüdfuss mit meinem Mann und den beiden Söhnen teilen. Diese Erinnerungen begleiten mich in die BärgOase in Adelboden –
sie sind meine Quellen …

Gestalten und Freiheit

Dies sind meine Lebenselixiere – die geben mir Kraft.
«Das ged dr Gnuegtuing!» pflegte es meine liebe Grossmutter ermutigend auszudrücken.

«Das Leben selbst gestalten, den Mut zur Unvollkommenheit haben, sich die Freiheit nehmen, Neues zu wagen, das ist ermutigt sein». (Zitat von Theo Schoenacker Individualpsychologe) Er ist der Ermutiger. Als Bewegungspädagogin SBTG und Elterncoach IP konnte ich seine Erkenntnisse weitergeben. Das Leben und Dinge «anpacken» zu können, ist ein Geschenk. Ich habe diese Gabe von meinen Eltern bekommen. Sie unterstützten meine Ideen und vertrauten mir. Sie gaben mir das Gefühl: «Wenn e Idee hesch, goht emmer weder es Türli uf» …

Staunen und Schönes

Ich wünsche mir die Zeit zum Staunen.

Ich wünsche mir die Zeit, meine Freude am Schönen mit vielen Menschen zu teilen.

Die Güte meiner Eltern, die Freude meines Vaters an der Natur und am Brauchtum, die Hingabe meiner Mutter zu ihrer Malkunst und zu den Handwerken, die sie geschaffen hat, haben mich immer tief berührt. Mami hat mir den Pinsel und den Spachtel mit 85 Jahren übergeben – ich staune, und übernehme mit Freude …